Wegen ihrer vielen Türme und Türmchen wird die Stadt Bautzen auch nicht zu Unrecht als "sächsisches Nürnberg" bezeichnet. Und wer die Friedensbrücke (einst die Kronprinzenbrücke) hinein kommt, dem eröffnet sich ein traumhaftes Panorama.


die Alte Wasserkunst (erbaut 1495/1496)

Die Alte Wasserkunst reiht sich als ein technisches Meisterwerk längst vergangener Zeit in das Stadtbild ein, als würde sie schon immer dazu gehören. Majestätisch erhebt sie sich über die Spree. Im Jahre 1496 soll erstmals Wasser aus der Spree mit Rohrleitungen auf den Fleischmarkt, dem höchsten Punkt der Stadt, befördert worden sein. Der Erbauer der Alten Wasserkunst floh aus der Stadt, nachdem kein Wasser aus den Leitungen kam. Auf  seiner Flucht träumte er von einem Frosch, der in den Leitungen saß und die Förderung behinderte. Also kam er zurück um der Sache auf den Grund zu gehen. So die Sage... Der wahre Hintergrund wird jedoch in zahlreichen Lufteinschlüssen zu vermuten, die Anfangs den regelmäßigen Wasserfluss hemmten.

 


die Michaeliskirche (erstmalig 1473 erwähnt)

Neben der Alten Wasserkunst gehört die Michaeliskirche zum Wahrzeichen der Stadt. Ihre Entstehung, so die Geschichte, bringen viele mit einem Schutzengel in Verbindung. Im Jahre 1429 tobten die Hussitenkriege rund um die Stadt Bautzen. Als diese dem Höhepunkt entgegenliefen sahen die tapfer kämpfenden Bürger einen Engel. Er schwenkte sein Schwert über dem Gegner und gab den Bautznern somit neuen Mut ihre Stadt zu verteidigen. Aus Dankbarkeit erbaute man an dieser Stelle als Denkmal eine Kapelle und benannte diese nach St. Michael. Später erweiterte man das Gebäude um einen Turm an der Südseite. So entstand die Michaeliskirche.

Nach der Außensanierung 1992/93 erstrahlt das Rathaus am Hauptmarkt, dem Marktplatz der Stadt gelegen, wieder in neuem Glanz und lässt dadurch erahnen, welchen Machtanspruch die Bautzner Bürgerschaft einst beweisen wollte. Im Jahre 1213 setzte König Ottokar von Böhmen sieben gelehrte Männer und Ratmeister zu Regimentshaltern und Schöppen ein und erlaubte ihnen "ein sonderlich steinernes Haus" zu erschaffen. Das ursprüngliche Gebäude fiel jedoch, wie so viele in dieser Stadt, wiederholt Unglücken zum Opfer und erlebte so zahlreiche Erweiterungen und bauliche Veränderungen. Der Grundstein für den heutigen Rathausturm wurde im Jahr 1489 gelegt und am 21. August 1493 mit dem Aufziehen der Glocke, des Knopfes und der Fahne vollendet.


das Rathaus (1489/1493)


der St.-Petri Dom (1213)

Schon zu DDR-Zeiten würdigte man die seltene Simultankirche auf eine besondere Art. Seit der Wiedervereinigung werden allein in Deutschland 165 Gotteshäuser von den jeweiligen verschiedenen Religionen gemeinsam genutzt, wie es der Dom bei Wetzlar oder die Schlosskirche in Bruchsal bei Karlsruhe beweisen. Einen jeweils eigenen Kirchenteil benutzen die beiden Bautzner Kirchgemeinden des St.-Petri-Doms. Wie auch andere Simultankirchen wurde der St.-Petri-Dom nicht nach einem festen Plan und in ein und demselben Zeitabschnitt gebaut und wurde stattdessen immer wieder nach den Bedürfnissen neu gestaltet. Im Jahre 999 ließ Graf Eido von Rochlitz bereits eine Kirche an dieser Stelle erbauen. 1213 wurde diese jedoch durch Bruno II. wieder abgerissen und an dieser Stelle entstand der heutige St.-Petri-Dom.